Parallel und passend zu den Kompetenzrastern wurde mit der Atelierarbeit eine spezielle Form des selbstbestimmten kompetenzorientierten Arbeitens entwickelt, welches die Chance bietet, Kinder in ihren Möglichkeiten wahr-, in ihren Interessen und Vorstellungen ernst zu nehmen und ihnen somit Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übertragen.
Die Schülerinnen und Schüler sollen hierbei die Möglichkeit bekommen, sich neue Kenntnisse zu einem übergeordneten Thema (z.B. Wasser, Ritter etc.) in Eigenverantwortung zu erarbeiten. Dazu ist es notwendig, sie durch ein Lernarrangement anzuregen und über ihre speziellen Interessen, Ausführungen und ihr individuelles Lerntempo selbst entscheiden zu lassen. Die Klassenräume der BGS sind so organisiert, dass sich den Kindern ein Lernarrangement eröffnet, welches sich in vier Ateliers, einem Sach-, Sprach-, Mathe- und Künstleratelier aufteilt. In diesen haben sie die Möglichkeit, an Sachthemen interessengeleitet, lernbereichsübergreifend, handlungsorientiert und eigenverantwortlich zu arbeiten.
In jedem Atelier stehen den Lernenden Karten mit vielen unterschiedlichen Arbeitsaufträgen zur Verfügung. Die Kinder wählen innerhalb des gewählten Ateliers Aufgaben aus, die ihren Neigungen entsprechen. Außerdem entscheiden sie sich, ob sie in Gruppen- oder Partnerarbeit ihre Aufgabe erledigen möchten. Es darf aber auch in Einzelarbeit gearbeitet werden. Die Aufgaben sind so gewählt, dass sie die Anforderungen der Bildungsstandards abdecken und somit auch den schuleigenen Kompetenzrastern entsprechen. Gleichzeitig sind sie allgemein formuliert, sodass sie für alle Sachthemen gültig sind.
Zu jedem Atelier müssen den Kindern Lernmaterialien zugänglich sein. Im Sprachatelier finden sie zum Thema eine kleine Klassenbibliothek. Die Lehrperson und die Kinder bringen geeignete Literatur mit und haben Zugang zu digitalen Medien.
Im Matheatelier wird, der jeweiligen Sachsituation entsprechend, gemessen, gewogen, Daten erhoben und in Tabellen festgehalten. Die Kinder werden dazu angeregt, zu zählen, zu rechnen, zu konstruieren und zu bauen. Alle Aktivitäten werden in das Sachthema eingebunden.
Arbeitsstände, Ergebnisse und wie man diese erreicht hat, werden von den Kindern im Kreis präsentiert. Diese Reflexionsphase ist sehr wichtig, da sie Anerkennung, Wertschätzung und Kritikfähigkeit vermittelt und fördert. Durch die eingeübten Präsentationsformen (Lob-Frage-Tipp) wird zusätzlich die Kommunikations- und Reflexionsfähigkeit geschult. Die Lehrperson steht den Kindern als Lernbegleitung und Beratung zur Seite. Es geht stets darum, das Kind und seine Fähigkeiten in den Mittelpunkt zu stellen, es zu stärken und zu fordern, um die Entwicklung einer selbstständigen sowie verantwortungsvollen Persönlichkeit zu unterstützen.
Zweimal jährlich gibt es an der BGS auch dreitägige klassen-und jahrgangsübergreifende Ateliertage. Das Thema der übergreifenden Tage wird vorher in einem demokratischen selbstgesteuerten Prozess von allen Schülerinnen und Schülern gemeinsam gewählt.